Original-Research: Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA (von GBC AG)

Original-Research: Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA

Unternehmen: Spielvereinigung Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA
ISIN: DE000A2TR919

Anlass der Studie: GBC-Interview
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Marcel Goldmann

23.07.2019 - Interview mit Kapitalerhöhungen.de zum aktuellen Börsengang
der Spielvereinigung Unterhaching
 
'Mit dem geplanten Aufstieg in die 2. Bundesliga winken der
Spielvereinigung dann deutlich höhere Erlöse und Gewinne.'
 
Erst als zweiter deutscher Fußballclub geht die Spielvereinigung
Unterhaching an die Börse. Die Aktien des Traditionsvereins aus der
Münchner Vorstadt können noch bis zum 26. Juli 2019 an der Börse München zu
einem Preis von 8,10 Euro erworben werden. Im Zuge des aktuellen
Börsengangs (IPO) hat das Research- und Investmenthaus GBC, das auch eine
Unternehmensbewertung der Spielvereinigung Unterhaching durchgeführt hat,
ein Interview mit Kapitalerhöhungen.de zu den Börsenplänen von Unterhaching
durchgeführt. Im Interview erläutert GBC Finanzanalyst Marcel Goldmann
seine Sicht auf den IPO des Hachinger Fußballclubs.
 
Kapitalerhöhungen.de: Der Börsengang eines Drittligisten kam für viele
überraschend, wie bewerten Sie das Vorhaben?
 
Herr Goldmann (GBC): Grundsätzlich ist der Fußball zum Milliarden-Markt
geworden und damit für die Börse interessant. Auch in der dritten Liga wird
professionell gearbeitet und sportlich rückt sie immer näher an die zweite
Bundesliga heran. Bei einem Aufstieg in die zweithöchste deutsche
Spielklasse eröffnet sich für viele Fußballclubs erhebliches
wirtschaftliches Potenzial, insbesondere bei den Vermarktungserlösen und
hierbei vor allem bei den TV-Einnahmen.
 
Kapitalerhöhungen.de: Ist die Spielvereinigung denn bereit für Börsengang
und Aufstieg?
 
Herr Goldmann (GBC): Der Verein hat in den vergangenen Jahren ein solides
strukturelles und sportliches Fundament geschaffen und ist Sympathieträger
in einer wirtschaftlich sehr attraktiven Region. Das gesamte Umfeld ist
ruhig und bodenständig. Manfred Schwabl als Geschäftsführer und Claus
Schromm als Cheftrainer arbeiten seit vielen Jahren zusammen und haben mit
einem relativ kleinen Etat viel bewegt. Man hat sich erfolgreich als
Talentschmiede positioniert. Das Nachwuchsleistungszentrum wurde vom DFB
ausgezeichnet und sorgt für regelmäßige Transfererlöse. Außerdem besteht
rund die Hälfte des Profi-Kaders aus dem eigenen Nachwuchs. Man hat sich
auch zur neuen Saison gezielt verstärkt. Für den einen oder anderen
Experten zählt die Spielvereinigung schon jetzt zu den Geheimfavoriten für
den Aufstieg. Das Unentschieden am ersten Spieltag auswärts beim
Aufstiegsfavoriten Kaiserslautern war schon mal positiv. Die
Spielvereinigung selber plant konservativer und will innerhalb der
kommenden drei Jahre aufzusteigen.
 
Kapitalerhöhungen.de: Was würde der Aufstieg für den Club bedeuten?
 
Herr Goldmann (GBC): Der Aufstieg würde zu einem deutlichen Umsatz- und
Ergebnissprung führen. Allein die TV-Vermarktungserlöse würden sich auf 10
Mio. Euro verzehnfachen. Aber auch die Sponsoring- und Zuschauereinnahmen
würden sich mehr als verdoppeln. Natürlich würden auch Kosten für den Kader
zunehmen, aber nicht in dieser Höhe. Daher erwarten wir, dass die
Spielvereinigung in der zweiten Liga einen deutlichen Gewinn erzielen kann.
 
Kapitalerhöhungen.de: Sie bewerten das Unternehmen mit 8,94 Euro je Aktien,
wie kommen Sie zu diesem Ergebnis?
 
Herr Goldmann (GBC): Grundsätzlich sind wir bei der Bewertung genauso
vorgegangen wie bei jedem anderen börsennotierten Unternehmen. Innerhalb
unserer Analyse haben wir die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben der
kommenden Geschäftsjahre herangezogen. Durch den Aufstieg sollte der Umsatz
auf rund 19 Mio. Euro steigen und ein Gewinn von rund 3,6 Mio. Euro möglich
sein. Wenn man sich in der zweiten Liga etabliert, sind weitere
Steigerungen möglich. Die Einnahmen sind konservativ geschätzt. Es wurden
nur geringe Transfererlöse und überhaupt keine Stillen Reserven
berücksichtigt.
 
Kapitalerhöhungen.de: Über welche Stillen Reserven verfügt der Club?
 
Herr Goldmann (GBC): Da sind zunächst die Spieler. Ihr bilanzieller Wert
lag zuletzt bei rund 2 Mio. Euro und damit unterhalb des von den Experten
von Transfermarkt.de geschätzten aktuell Kaderwerts von 5,98 Mio. Euro.
Wobei in der Fußball-Branche die Einschätzungen von Transfermarkt.de als
eher konservativ angesehen werden. So sprechen Fußballexperten den
Hachinger Spielern wie beispielsweise Schimmer oder Marseiler bereits
wesentlich höhere Werte zu als dort gezeigt. Mit dem Aufstieg würde auch
der gesamte Kader automatisch an Wert zulegen. Zu den Stillen Reserve wird
aller Wahrscheinlichkeit nach künftig auch das Stadion zählen. Noch
befindet es sich im Eigentum der Gemeinde, aber die Gespräche über eine 50-
jährige Erbpacht sind weit fortgeschritten. Dies wäre eine große Sache für
die Spielvereinigung.
 
Kapitalerhöhungen.de: Wie bewerten Sie die geplante Mittelverwendung?
 
Herr Goldmann (GBC): Ich halte den Mix aus 'Steinen und Beinen' für
vernünftig. Der Kader soll weiter - insbesondere mit jungen Spielern -
verstärkt werden, aber sehr gezielt und ohne die Zahlung von nennenswerten
Ablösen. Ein Beispiel dafür ist die Verpflichtung von Niclas Stierlin von
RB Leipzig vor wenigen Tagen.
 
Dieser Ansatz ist ein wesentlicher Unterschied zum IPO von anderen Clubs,
wo die eingeworbenen Gelder gerne mal für große Transfers verwendet werden.
Die Spielvereinigung wird auch stark in die Infrastruktur wie Stadion und
Nachwuchsleistungszentrum investieren und damit ihre strukturelle Basis
weiter stärken. Grundsätzlich geht es dem Club nicht darum mit dem
Börsengang plötzlich alles anders zu machen. Man will die auf nachhaltigen
Erfolg ausgerichtete Strategie weiter fortsetzen und mit dem Börsengang
erhält man mehrjährige Planungssicherheit. Dies halte ich für den richtigen
Weg.
 
Kapitalerhöhungen.de: Abschließende Frage, kann man auch als normaler
Anleger in Fußball-Aktien investieren oder ist es nur etwas für Fans?
 
Herr Goldmann (GBC): Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam haben in den
vergangenen Jahren gezeigt, dass man mit Fußball-Aktien eine sehr
attraktive Rendite erzielen kann. Mit der Spielvereinigung ist dies auch
möglich. Die Rahmenbedingungen stimmen jedenfalls. Das Eigenkapital ist
positiv und das erfahrene Management hat in den vergangenen Jahren ein
solides Fundament geschaffen. Die gute Nachwuchsarbeit stärkt den eigenen
Kader und ermöglicht attraktive Transfererlöse. Jetzt muss es nur noch
sportlich nach oben gehen. Dafür hat man einige Jahre Zeit. Mit dem
Aufstieg winken der Spielvereinigung dann deutliche höhere Erlöse und
Gewinne.
 
Kapitalerhöhungen.de: Herr Goldmann, vielen Dank für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/18515.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR. Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Datum (Zeitpunkt)Fertigstellung: 23.07.19(15:05 Uhr)
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 23.07.19(15:30 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.