Öl- und Gasindustrie reagieren auf Druck von außen

Das Climate Progress Dashboard von Schroders zeigt deutlich, dass die Erde immer noch darauf zusteuert, ihre Klimaziele – eine Erderwärmung von nicht mehr als 2 °C – zu verfehlen. Diese Entwicklung wird vor allem durch die Öl- und Gasindustrie angetrieben, in der es im vergangenen Quartal einen Rückgang an Investitionen in erneuerbare Energien gegeben hat.

Das von Schroders 2017 entwickelte Dashboard soll Anleger weltweit über den Klima-Fortschritt informieren, den Staaten und Wirtschaftszweige durch die 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarte Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als 2 °C umsetzen müssen. Das Dashboard vergleicht quartalsweise die Ziele und die tatsächlich eingehaltenen Werte in unterschiedlichen Kategorien, darunter beispielsweise auch Investments in die Öl- und Gasindustrie („Oil and Gas investment“) und die zu erwartende Erderwärmung im Hinblick auf die für den Klimaschutz verwendeten Finanzmittel („Climate finance“).

Nach Berechnungen des Climate Progress Dashboard entwickelt die Erde zurzeit eine Erderwärmung um 4,1 °C, sodass sich gegenüber dem Stand von vor drei Monaten in der Gesamtbetrachtung zunächst nichts verändert hat. Allerdings hat die Öl- und Gasindustrie im vierten Quartal 2017 reagiert und erste erfreuliche Fortschritte in die richtige Richtung erzielt, um die Auswirkungen der Erderwärmung einzudämmen.

Andrew Howard, Head of Sustainable Research bei Schroders , erläutert: Rückblickend auf das letzte Quartal ist der größte Rückschlag für den Klimaschutz, dass sich das Investitionsaufkommen für den Klimaschutz verlangsamt hat. Die Herausforderung, im erforderlichen Umfang Kapital in den Klimaschutz zu lenken, findet bei Politikern und Umweltschutzverbänden sehr viel Beachtung. Doch den meist ehrgeizigen Plänen stehen bisher nur wenige konkrete Maßnahmen gegenüber.

Den Ergebnissen des vierteljährlich aktualisierten Climate Progress Dashboards zufolge ist die Öl- und Gasindustrie möglicherweise dabei, dem wachsenden Druck, dem sie sich ausgesetzt sieht, mit einer strategischen Antwort zu begegnen. Im Rahmen unserer aktuellen Untersuchungen haben wir uns mit den Herausforderungen für diese Branche und mit der Frage befasst, wie wichtig der disziplinierte Umgang mit Kapital als maßgeblicher.

Bestimmungsfaktor für zukünftige Rentabilität und Bewertung ist.[1] Es gibt noch mehr zu tun, aber die Veränderungen sind ermutigend. Die Zeit wird zeigen, ob die jetzige Geschäftsdisziplin bei steigenden Preisen aufrechterhalten wird.“

Die Industrie agiert unterschiedlich

Investments in die Öl- und Gasindustrie sind drastisch zurückgegangen, was sich in einem zu erwartenden Temperaturanstieg von nur 3,9 °C, verglichen mit zuvor 5,3 °C, widerspiegelt. Angesichts dieses Trends hat der Energiekonzern Exxon bekannt gegeben, dass er eine Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels und strengere Umweltschutzrichtlinien für seine Geschäftstätigkeit veröffentlichen will[2]. Und Royal Dutch Shell hat es sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Intensität seiner Energieerzeugung zu halbieren[3].

Dagegen ist die zu erwartende Erderwärmung im Hinblick auf die für den Klimaschutz verwendeten Finanzmittel im letzten Quartal von 3,3 °C auf 4,6 °C gestiegen. Daten von Bloomberg New Energy Finance zeigen, dass Investitionen in saubere Energien gegen Ende 2017 auf das Niveau von 2010 gefallen sind und deutlich unter den Hochständen von 2015 liegen.[4] Die Climate Policy Initiative hat im Oktober 2017 ebenfalls eine detaillierte Studie herausgegeben, die bestätigt, dass die weltweiten Investitionsausgaben für den Klimaschutz 2016 um 12 Prozent zurückgegangen sind.[5]

Olpreisen

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