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EQS-News: AMADEUS FIRE AG
/ Schlagwort(e): Quartals-/Zwischenmitteilung/9-Monatszahlen
Amadeus Fire Group behauptet sich in anspruchsvollem Marktumfeld nach neun Monaten und bestätigt Jahresprognose 2025
Die geschäftliche Entwicklung der Amadeus Fire Group (ISIN: DE0005093108, Prime Standard, SDAX) verlief im dritten Quartal sowohl in den Personaldienstleistungen als auch in der Weiterbildung im Rahmen der Erwartungen des Vorstands. Der Ausblick auf die potenzielle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für den Rest des Jahres 2025 bleibt schwach. Der Vorstand erwartet keine wesentliche Änderung oder Dynamik. Die Unternehmen in Deutschland bewerten ihre aktuelle Lage zurückhaltend und planen, zunehmend mit weniger Personal auszukommen. Das ifo Beschäftigungsbarometer sank im September 2025 auf 92,5 Punkte, nach 93,8 Punkten im August, den niedrigsten Wert seit Juni 2020. Dennoch: Die strukturellen Wachstumstreiber – der demografische Wandel, der anhaltende Fachkräftemangel und der steigende Bedarf an beruflicher Qualifizierung – sind ungebrochen. Sie sind das Fundament für die langfristige Zuversicht. Im dritten Quartal kann die Amadeus Fire Group einen strategischen Schritt in der B2B-Weiterbildung vollziehen. Im September wurde die Akquisition von 100 Prozent der Anteile an der Masterplan.com GmbH erreicht, eine gezielte Investition in den digitalen Bildungsmarkt. Das Tech-Unternehmen operiert auf Basis eines Software-as-a-Service(SaaS)-Modells und ist eine der innovativsten E-Learning-Plattformen für betriebliche Weiterbildung. Die skalierbare Plattform ermöglicht profitables Wachstum im B2B-Markt, erschließt neue Cross-Selling-Potenziale und stärkt die Position im dynamischen EdTech-Segment – ein Zukunftsmarkt mit hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Ziel ist es, mittelfristig eine führende Corporate-Learning-Plattform zu etablieren. Die Amadeus Fire Group erzielte nach neun Monaten 2025 einen Konzernumsatz in Höhe von 277,2 Mio. € und liegt damit um 17,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahres von 337,7 Mio. €. Der operative Rohertrag* liegt mit 143,0 Mio. € ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 184,5 Mio. €, ein Rückgang um 22,5 Prozent. Die Rohertragsmarge betrug 51,6 Prozent (Vorjahreswert: 54,4 Prozent). Vor dem Hintergrund sinkender Umsätze werden weiter konsequent Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostendisziplin umgesetzt. Im Bereich der geförderten Weiterbildung, bei Comcave, wurde im August eine Restrukturierung eingeleitet. Ein notwendiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit und Ergebniskraft zu sichern. Die Restrukturierungsaufwendungen von 5,3 Mio. € haben das operative Ergebnis im dritten Quartal einmalig belastet. Nach drei Quartalen führen die signifikant geringeren Roherträge in den beiden Segmenten Personaldienstleistungen und Weiterbildung sowie zuletzt der Einmaleffekt aus der Restrukturierung zu einem überproportionalen Rückgang des operativen EBITA* um 79,1 Prozent auf 9,7 Mio. € (Vorjahr: 46,4 Mio. €). Die operative EBITA*-Marge des Konzerns beträgt 3,5 Prozent (Vorjahr: 13,8 Prozent). Bereinigt um den Effekt aus der Restrukturierung läge das operative EBITA* bei15,0 Mio. €. Zum Halbjahr wurde für die damals angepasste Prognose ein breiter potenzieller Ergebniskorridor für das operative EBITA gesehen. Die Gründe hierfür waren einerseits positive Marktchancen aus wirtschaftlicher Belebung und zügige Haushaltssicherheit und andererseits die unsichere und intransparente Wirtschaftslage sowie mögliche zusätzliche strukturelle Anpassungen bei anhaltender Schwäche. Eine nennenswerte Belebung war nicht zu verzeichnen, die Haushaltssicherheit ist mittlerweile hergestellt. Eine strukturelle Maßnahme wurde mit der Restrukturierung von Comcave mit einem Ergebniseffekt von gut 5 Mio. € eingeleitet. Im Zusammenspiel dieser Faktoren erwartet der Vorstand ein operatives Ergebnis, das eher im unteren Bereich des zum Halbjahr prognostizierten Ergebniskorridors für das operative Konzern-EBITA* im Bereich von 15 bis 25 Mio. € (55,5 Mio. € im Gesamtjahr 2024) liegen wird. Das operative Ergebnis nach Ertragsteuern der Amadeus Fire Group beträgt nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 4,5 Mio. € (Vorjahr: 32,5 Mio. €). Der auf die Aktionäre der Amadeus Fire AG entfallende Anteil am Periodenergebnis der ersten 9M/2025 beträgt minus 0,5 Mio. € (9M/2024: 26,0 Mio. €) und ergibt ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von minus 0,09 € nach 4,79 € des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Das Eigenkapital des Konzerns lag zum 30. September 2025 mit 132,7 Mio. € unter dem Niveau des 31. Dezember 2024 von 155,0 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund der Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2024 in Höhe von insgesamt 21,9 Mio. €. Das Gesamtvermögen der Amadeus Fire Group erhöhte sich um 32,7 Mio. € zum Stichtag 30. September 2025 und basiert mit 31,4 Mio. € zum Großteil auf den Effekten der Akquisition der Masterplan. Aufgrund der höheren Bilanzsumme gegenüber dem Jahresultimo 2024, resultiert daraus eine geringere Eigenkapitalquote in Höhe von 36,6 Prozent (31. Dezember 2024: 46,9 Prozent).
Der erzielte operative Segmentrohertrag sank um -26,7 Prozent auf 76,4 Mio. € (9M/2024: 104,3 Mio. €). Entsprechend verringerte sich die operative Rohertragsmarge des Segments auf 47,5 Prozent (9M/2024: 49,9 Prozent), verbesserte sich aber leicht gegenüber dem Halbjahreswert 2025 von 46,6 Prozent. Das operative Segment-EBITA lag mit 11,2 Mio. € um -61,4 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (29,1 Mio. €) und resultiert in einer gegenüber dem diesjährigen Halbjahreswert von 5,2 Prozent wieder leicht höheren operativen EBITA-Marge von 7,0 Prozent (9M/2024: 13,9 Prozent). Die Umwandlung von Kundenanfragen in konkrete Aufträge bleibt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Die Unsicherheit auf Kundenseite führt zu verlängerten Entscheidungsprozessen, während gleichzeitig laufende Vermittlungsprozesse vermehrt ins Stocken geraten oder ganz abgebrochen werden. Einstellungsentscheidungen werden zunehmend verschoben oder ganz ausgesetzt. Gleichzeitig zeigt sich auf Kandidatenseite eine wachsende Risikoaversion, die sich in einer sinkenden Wechselbereitschaft niederschlägt. Der weiterhin bestehende strukturelle Fachkräftemangel wird dadurch von konjunkturellen Unsicherheiten überlagert, was zu einer spürbaren Lähmung des Marktes führt. Vor diesem Hintergrund wird die personelle Ausstattung der Niederlassungsorganisation fortlaufend überprüft. Neueinstellungen erfolgen derzeit nur sehr selektiv. Gleichzeitig werden die relevanten Leistungskennzahlen kritisch hinterfragt, um die Effizienz und Zielgenauigkeit der Vertriebsaktivitäten weiter zu verbessern. Ein striktes Kostenmanagement sowie reduzierte Personalaufwendungen können dabei nur einen Teil der gesunkenen Roherträge kompensieren.
Der Rückgang der Teilnehmerzahlen in der geförderten Weiterbildung (B2G) setzte sich auch im dritten Quartal fort. Mehrere Faktoren trugen zu dieser Entwicklung bei: Zum einen führte die zum Jahresbeginn geänderte Zuständigkeit für die Ausgabe von Bildungsgutscheinen zu erheblichen Verzögerungen in der Teilnahme an geförderten Bildungsmaßnahmen. Zum anderen wurde der Bundeshaushalt des Jahres 2025 erst Ende September verabschiedet, was zuvor zu einer spürbaren Zurückhaltung bei der Vergabe von Bildungsgutscheinen führte. Diese Unsicherheiten wirkten sich insbesondere auf die Geschäftsentwicklung bei Comcave aus, deren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 49,5 Mio. € zurückging. Die anhaltende Schwäche und das deutlich gesunkene Volumen bei Comcave haben im dritten Quartal zu einer strukturellen Anpassung geführt. Die im August eingeleitete Restrukturierung bedeutet einen signifikanten Personalabbau sowie eine Verkleinerung der Schulungsflächenkapazitäten. Der Schritt in eine neu organisierte und verkleinerte Gesellschaft ist die Basis für die wiederzuerlangende wirtschaftliche Stärke. Diese Restrukturierung belastete das Ergebnis in der Weiterbildung im dritten Quartal einmalig mit 5,3 Mio. €. Aufgrund der Restrukturierung der Comcave sowie der Zinsentwicklung zum 30. September 2025 wurde für die goodwilltragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Hierbei ergab sich kein Wertminderungsbedarf. Die auf IT-Bildung spezialisierte GFN, die ebenfalls im Bereich der geförderten Weiterbildung (B2G) tätig ist, zeigte einen moderaten Umsatzrückgang. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 39,5 Mio. € und spiegelt die aktuellen Herausforderungen im B2G-Markt wider. Im Gegensatz dazu wuchs das Lehrgangs- und Seminargeschäft für Privatkunden (B2C) der Steuer-Fachschule Dr. Endriss erneut und erzielte einen Umsatzanstieg von sehr guten 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das darin enthaltene kleinere Firmenkundengeschäft (B2B) war dabei leicht rückläufig, was auf die weiterhin verhaltene Investitionsbereitschaft der Unternehmen zurückzuführen ist. Unverändert gilt in allen Gesellschaften und Funktionen ein striktes Kostenmanagement. Aktivitäten rund um die Modernisierung und Digitalisierung des Weiterbildungsbetriebs werden fortgeführt. Diese Investitionen sind Teil der strategischen Weiterentwicklung und sollen die fortschreitende Digitalisierung sowie neue Lernformate langfristig unterstützen, neue Weiterbildungsprodukte initialisieren sowie strukturiert Chancen für anorganisches Wachstum identifizieren und vorantreiben. Ziel des Konzerns bleibt es, auch in der gegenwärtig angespannten Situation, die akquisitorische Entwicklung des Weiterbildungssegments voranzutreiben.
* Erläuterungen zu den verwendeten alternativen Leistungskennzahlen sind im Geschäftsbericht 2024 enthalten: Die Einwahldaten zum erläuternden Conference Call am 29. Oktober 2025 um 08:30 Uhr MEZ erhalten Sie per separater Einladung. Die vollständige Zwischenmitteilung ist auf unserer Homepage unter https://group.amadeus-fire.de/investor-relations/finanzberichte/ veröffentlicht.
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28.10.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group. |
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| ISIN: | DE0005093108 |
| WKN: | 509310 |
| Indizes: | SDAX |
| Börsen: | Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate Exchange |
| EQS News ID: | 2220040 |
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