Original-Research: Schweizer Electronic AG (von Montega AG)
Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG
Unternehmen: Schweizer Electronic AG
ISIN: DE0005156236
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 06.11.2018
Kursziel: 27,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck
Verunsicherung im Automobilsektor führt zur Guidance-Senkung, Bedarf für
Schweizers Zukunftstechnologien bleibt aber hoch
Schweizer Electronic hat heute erste Eckdaten für Q3 2018 bekannt gegeben.
Wenngleich das dritte Quartal umsatz- und ergebnisseitig unseren
Erwartungen entsprach, reduzierte das Unternehmen aufgrund eines
schwächeren Verlaufs in Q4 die Guidance.
Verschiebung von Kundenabrufen: Nach 9M lagen die Erlöse mit 96,7 Mio. Euro
genau auf Höhe unserer Erwartung. Das EBITDA fiel mit 9,3 Mio. Euro nur
geringfügig niedriger aus als antizipiert (MONe: 9,5 Mio. Euro). Für Q3
implizieren die Kennzahlen ein Wachstum von 9,6% auf 32,8 Mio. Euro und
eine proportionale EBITDA-Steigerung auf 2,7 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge
blieb damit gegenüber dem Vorjahresquartal unverändert bei 8,1%.
Für das laufende Quartal berichtete das Unternehmen jedoch über
Verschiebungen von Kundenabrufen in das Folgejahr, so dass für Q4 die
wesentlichen Kennzahlen unter Vorjahr liegen dürften. Daher passte
Schweizer das Umsatzziel für 2018 auf rund 124 Mio. Euro an (zuvor: knapp
unter 130 Mio. Euro). In Bezug auf die EBITDA-Marge wird weiterhin das
obere Ende der Zielspanne von 7 bis 9% avisiert, woraus bezogen auf die
gesenkte Umsatzprognose ein EBITDA 2018e von knapp unter 11 Mio. Euro
resultiert (zuvor: 11 bis 12 Mio. Euro). Darin enthalten sind bereits
Ramp-Up-Kosten i.H.v. rund 1 Mio. Euro für den Aufbau des neuen Werks in
China. Die mit dem Großprojekt verbundene Unternehmensstrategie haben wir
vergangene Woche im Zuge einer Roadshow mit dem CFO Marc Bunz umfassend
erörtert.
Neues Werk in China versinnbildlicht strategischen Wandel: Das derzeit über
insgesamt drei Phasen errichtete hochautomatisierte Leiterplattenwerk in
Jintan/China verdeutlicht den strategischen Kurswechsel des Unternehmens
vom Dividendenzahler mit limitierten Kapazitäten zum Wachstumsunternehmen.
Der Rohbau des Werks soll bis zum Beginn des Chinesischen Neujahrsfests
Anfang Februar 2019 fertiggestellt sein, so dass ab H2 die Installation der
Maschinen erfolgen kann. Mit dem Start der Produktion wird nach wie vor zum
Jahresanfang 2020 gerechnet. Perspektivisch verfügt die auf
Leistungselektronik- und Embedding-Technologien für den Automotive-Bereich
ausgerichtete Produktionsstätte je Ausbaustufe über eine Kapazität von rund
1.200 qm Leiterplattenfläche pro Tag und damit in Summe über die dreifache
Kapazität des Stammwerks in Schramberg. So plant Schweizer den Umsatzanteil
im weltgrößten Automarkt China von aktuell ca. 7% deutlich auszubauen.
Anfangs überschaubare Ergebnisbelastung: Da insbesondere die
Automobilkunden einen längeren Zeitraum für die Zertifizierung des Werks
benötigen dürften, plant Schweizer das Hochlaufen der Produktion zunächst
mit margenniedrigeren Non-Automotive-Aufträgen. In den ersten beiden Jahren
dürfte Jintan daher einen operativen Verlust im mittleren einstelligen
Mio.-Bereich beisteuern, ehe ab Ende 2021 mit nennenswerten Volumina aus
dem Automotive-Sektor der Break-Even erreicht werden sollte. Im
eingeschwungenen Zustand erwartet das Unternehmen dann eine EBITDA-Marge
von rund 15%.
Anpassung der Prognosen: Vor dem Hintergrund der zahlreichen
Gewinnwarnungen im Automotive-Sektor, u.a. aufgrund der Verwerfungen durch
die Umstellung auf das neue Testverfahren WLTP (Worldwide Light-Duty
Vehicles Test Procedure), sprach auch der Schweizer-Vorstand von einer
spürbaren Verunsicherung der Automotive-Kunden. Dennoch hatten wir
angesichts der hohen Kapazitätsauslastung bei Schweizer sowie des nach wie
vor hohen Auftragsbestands (30.09: 169,1 Mio. Euro) kurzfristig mit keiner
stärkeren Beeinträchtigung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung gerechnet
und sind von der heutigen Guidance-Senkung überrascht. Wenngleich wir nach
Gesprächen mit dem Unternehmen nur von einer temporären Unterauslastung
ausgehen, haben wir uns nun auch für 2019 ff. etwas konservativer
positioniert. Ab 2020 sollte sich durch das Hochlaufen der Produktion in
China ein deutlicher Umsatz- und Ergebnissprung einstellen, da wir von
einer schnellen Kapazitätsauslastung ausgehen. Als Treiber sehen wir den
Elektrifizierungs- und Digitalisierungsbedarf durch die OEMs.
Fazit: Mit der heutigen Meldung reiht sich Schweizer in den zuletzt
negativen Sektor-Newsflow ein. Dennoch sehen wir das Unternehmen, anders
als andere Automobilzulieferer, nicht mit strukturellen Problemen
konfrontiert. Mit dem Fortschritt des Großprojekts in China dürfte die
Equity Story zudem allmählich visibler werden. Wir erachten den erlittenen
Kursrückgang daher als gute Kaufgelegenheit für langfristig orientierte
Investoren. Nach Anpassung der Prognosen ergibt sich ein neues Kursziel von
27,00 Euro (zuvor: 30,00 Euro).
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen
gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum
Leistungsspektrum der Montega AG.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/17141.pdf
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