Lehigh Cement und das International Knowledge Centre leisten Pionierarbeit mit einer Machbarkeitsstudie zur vollständigen CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) bei Zement

EDMONTON, Alberta, Nov. 30, 2019 (GLOBE NEWSWIRE) -- Lehigh Cement (Lehigh) und das International CCS Knowledge Centre (Knowledge Centre) kündigten heute eine Machbarkeitsstudie zu einem großtechnischen Projekt zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS – Carbon Capture and Storage) als definitive Lösung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen an.

Die Studie untersucht die Möglichkeit, den größten Teil des Kohlendioxids (CO2) aus dem Rauchgas, das im Lehigh-Zementwerk Edmonton, Alberta (Kanada), entsteht, abzuscheiden. Damit sollen die Treibhausgasemissionen bei Prozessen und bei der Verbrennung erheblich reduziert werden. Die Studie umfasst technische Entwürfe, Kostenschätzungen (bei einer AACE-Klasse 4) und eine umfassende Business-Case-Analyse.

Erstmalig in der nordamerikanischen Zementindustrie wird die Machbarkeit von CCS in industriellem Maßstab als definitive Lösung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen untersucht. Die Machbarkeitsstudie im Lehigh-Werk Edmonton ist bereits weit fortgeschritten. Damit wird das Werk zum weltweit ersten in der Zementindustrie, in dem die vollständige CO2-Abscheidung implementiert wird. Bei der Studie wird eine Abscheidungsrate von 90-95 % CO2 angestrebt, basierend auf den grundlegenden Erkenntnissen der CCS-Anlage in Boundary Dam 3 (BD3) – der weltweit ersten großtechnischen CCS-Anlage (installiert in einem Kohlekraftwerk).

Lehigh und das Knowledge Centre werden die Studie gemeinsam durchführen. Das Knowledge Centre steuert das erfahrungsbasierte Wissen bei, das für die Implementierung und Optimierung des Betriebs von großtechnischem CCS erforderlich ist. Das Wissen fußt auf den Erfahrungen aus der vollständig integrierten BD3-Anlage und der Arbeit zur Kosten- und Risikominimierung bei der Weiterentwicklung des CCS der zweiten Generation.

Die Organisation Emissions Reduction Alberta (ERA) investiert 1,4 Mio. kanadische Dollar (rd. 960.000 Euro) in die Machbarkeitsstudie zu CCS in einem industriellen Zementwerk. ERA investiert den Erlös aus dem CO2-Preis, den die Emittenten zahlen, in die Entwicklung und Vorstellung innovativer Technologien, die die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit neuer und bestehender Industrien in Alberta stärken.

Zitate

   „Wir sind Teil der Vision von HeidelbergCement Group eines CO2-neutralen Betons bis 2050 und des Potenzials von Beton, zum nachhaltigsten Baustoff zu werden. Die CCS-Studie von Lehigh ist eine führende Initiative nicht nur zur CO2-Abscheidung bei der Zementproduktion in Alberta, sondern auch im Hinblick auf die Verpflichtung von HeidelbergCement, den globalen Wandel zu CCS in unserer Branche anzuführen.“      
       
   – Joerg Nixdorf, President, Lehigh Hanson Canada Region   
       
   „CCS ist eine bewährte und effektive Technologie zur Emissionssenkung. Daher ist es spannend, Teil einer umfassenden CCS-Initiative zu sein, die auf den Erfahrungen aus der weltweit bekannten CCS-Anlage Boundary Dam 3 aufbaut. Mit dieser Studie und einem weltweit führenden Unternehmen wie Lehigh wird der Nutzen von CCS von der Kohle auf den Zement ausgeweitet.“   
       
   – Beth Hardy, Vice-President, International CCS Knowledge Centre   
       
   „Alberta ist wieder einmal führend. Die Erforschung von CCS zur Emissionsreduzierung in der Zementindustrie ist ein Paradebeispiel für die innovative, wegweisende Technologie, die unser TIER-System unterstützt. Sie zeigt auch die mutige Führungsrolle und den Unternehmergeist unserer Industriezweige, die weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie nach einzigartigen Lösungen und unerschlossenen Technologien suchen, die die Emissionen sowohl im eigenen Land als auch weltweit senken können.“   
       
   -Jason Nixon, Minister für Umwelt und Parks   

Ziele der CCS-Machbarkeitsstudie von Lehigh

Phase I - Vor-Machbarkeitsstudie

  • Die Vor-Machbarkeitsstudie wurde von Knowledge Centre in Zusammenarbeit mit Lehigh durchgeführt.
  • Zu den Zielen dieser Phase gehörten: Finden von Befürwortern der Abscheidung durch einen bewertenden Vorschlagsprozess, Definition von außerhalb der Betrachtung liegenden Aktivitäten, die von geeigneten technischen Support-Teams durchgeführt werden sollen, skalierte Kostenschätzungen, Zeitplan und Budget für Phase II.
  • Status: Abgeschlossen

Phase II - Machbarkeitsstudie

  • Die Machbarkeitsstudie wird von Lehigh und Knowledge Centre gemeinsam durchgeführt.
  • Zu den Zielen der Machbarkeitsstudie gehören: Erstellung einer Kostenschätzung für eine Machbarkeitsstudie der Klasse 4, Beauftragung eines oder mehrerer Anbieter der Abscheidungstechnik zur Erstellung einer technischen Planung, die auf das Lehigh-Werk zugeschnitten ist, Steuerung des Prozesses und Einbeziehung Dritter nach Bedarf, Erstellung eines detaillierten Business Case, Entwicklung des Budgets für eine Front-End-Engineering-Studie (FEED).
  • Status: In Durchführung

Phase III – FEED und Durchführung

  • Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie soll eine FEED-Studie ein detailliertes Engineering-Design und die Integration einer Klasse-3-Schätzung liefern und den Business Case für die endgültige Investitionsentscheidung fertig stellen.

Kurzinfos und Links

CCS und Zement in unterschiedlichen Größenordnungen

  • Großtechnisches und vollständiges CCS bedeutet, dass jährlich mindestens 800.000 Tonnen CO2 bei Kohlekraftwerken und mindestens 400.000 Tonnen CO2 bei anderen emissionsintensiven Industrieanlagen (einschließlich Erdgaskraftwerken) abgeschieden werden. (CO2RE-Datenbank)
  • Weltweit sind mehrere CCS- und Zement-Pilotinitiativen im Gange. Diese erfolgen in kleinem Maßstab (unter 400.000 Tonnen CO2) und befinden sich in einer frühen Entwicklungsphase.
  • Lehigh Cement Edmonton schätzt eine Abscheidungsrate von 600.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Überblick über Emissionen bei der Zementproduktion

  • Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas ist bei Zementwerken und Kohlekraftwerken bemerkenswert ähnlich. Die gewonnenen Erfahrungen mit CCS lassen sich leicht auf andere Industrien anpassen und übertragen.
  • Die Gesamtemissionen der Zementindustrie tragen bis zu 8 % zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. (CICERO)
  • Es wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Zement bis 2050 um 12-23 % steigen wird (IEA-Bericht: Transforming Industry through CCUS)
  • Beton, ein Produkt aus Zement, ist nach Wasser die am zweithäufigsten verbrauchte Substanz auf der Erde – mit einem jährlichen Anteil von etwa drei Tonnen Beton für jeden Menschen. (State of the Planet, Earth Institute, Columbia University).

CCS-Links

HeidelbergCement Group – Globale Verpflichtungen zu CCS und Nachhaltigkeit

Links zu CCS in Alberta und Saskatchewan

  • Investitionen in CCS werden in Alberta als dringende Priorität angesehen, insbesondere als Umwelttechnologie zur Reduzierung von Treibhausgasen: Alberta urgent priorities
  • Über 4 Millionen Tonnen CO2 wurden abgeschieden und sicher und dauerhaft gespeichert und konnten damit nicht in die Atmosphäre gelangen: Quest CCS Facility.
  • Groß angelegter CO2-Transport umfasst verschiedene Partner, die bis zu 14,6 Mio. Tonnen pro Jahr sammeln, verdichten, transportieren und sicher speichern: Alberta Carbon Trunk Line.
  • In Saskatchewan wird umfassendes CCS in folgenden Projekten eingesetzt: BD3 CCS-Anlage von SaskPower; Weyburn-Midale-Projekt für CO2-Monitoring und -Speicherung; und Aquistore CO2-Speicherprojekt.

Über Lehigh Cement und HeidelbergCement Group:  Seit 1956 ist Lehigh Cement ein Innovator, Partner und Beitragender bei der Weiterentwicklung der Zement- und Betonindustrie und der Unterstützung der Wirtschaft von Alberta. Lehigh Cement ist eine Tochtergesellschaft von Lehigh Hanson, dem nordamerikanischen Betrieb der HeidelbergCement Group. Weitere Informationen: https://www.lehighhanson.com/sites/lehigh-cement-company

HeidelbergCement ist einer der weltweit größten Hersteller von Baustoffen. Das Kerngeschäft umfasst Zuschlagstoffe, Zement, Transportbeton und Asphalt. Der Konzern verfügt über mehr als 3000 Produktionsstätten in 60 Ländern auf fünf Kontinenten. Im Mittelpunkt der zentralen Umweltpolitik des Konzerns steht der Schutz vor dem Klimawandel. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 30 % gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Mit einer Vielzahl von Ansätzen, darunter der Einsatz alternativer Brennstoffe, die Reduzierung des Klinker-Zement-Verhältnisses und die Investition in energieeffiziente Technologien und Produktionsverfahren, wurden erhebliche Anstrengungen zur Reduzierung der konzernweiten CO2-Emissionen unternommen. Durch die fortwährenden Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen arbeiten die Werke von HeidelbergCement näher an den theoretischen Grenzen der Effizienz. Das bei der Kalksteinumwandlung entstehende CO2 bleibt jedoch eine ungelöste Herausforderung. Der Einsatz von CCS ist der einzige praktikable Ansatz, mit dem der Konzern sein Ziel zur Treibhausgasreduktion für 2030 erreichen kann. Weitere Informationen:  https://www.heidelbergcement.com/de/verantwortung

Über das International CCS Knowledge Centre (Knowledge Centre): Das Knowledge Centre, das seit 2016 unter der Leitung eines unabhängigen Gremiums betrieben wird, wurde von BHP und SaskPower mit dem Ziel gegründet, das globale Verständnis und die Einführung von großtechnischen CCS-Anlagen zur Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen zu fördern. Das Knowledge Centre bietet Know-how für die Umsetzung groß angelegter CCS-Projekte sowie für die CCS-Optimierung, das auf grundlegenden Erkenntnissen aus der vollständig integrierten CCS-Anlage Boundary Dam 3 und der umfassenden Studie zum CCS der zweiten Generation, der so genannten Shand-Studie, basiert.  Weitere Informationen: https://ccsknowledge.com/

Über Emissions Reduction Alberta (ERA): ERA investiert die Erlöse aus dem CO2-Preis, der von großen End-Emittenten gezahlt wird, in die Senkung von Treibhausgasemissionen und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit neuer sowie etablierter Industrien in Alberta. Die Investitionen helfen Innovatoren in Alberta bei der Entwicklung und Demonstration von Technologien zur Reduzierung der Treibhausgase, die die Emissionen in der eigenen Region senken und in die ganze Welt exportiert werden können. Weitere Informationen: https://www.eralberta.ca/

Pressekontakte

Lehigh Cement

Jeff Sieg

Director of Communications

Jeff.Sieg@LehighHanson.com

T: 1+972-653-6011
M: 1+972-571-5549

International CCS Knowledge Centre
Jodi Woollam
Head of Communications & Media Relations
jwoollam@ccsknowledge.com
T: +1-306-565-5956
M: +1-306-520-3710

ccsknowledge.com
Twitter: @CCSKnowledge

Emissions Reduction Alberta
Michelle Gurney
Communications and Stakeholder Engagement
mgurney@eralberta.ca
TL +1-403-431-0759

HeidelbergCement Group
Christoph Beumelberg
Director Group Communications & Investor Relations
ir-info@heidelbergcement.com 
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Fotos zu dieser Ankündigung sind verfügbar unter:

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