Original-Research: ERWE Immobilien AG (von GSC Research GmbH)

Original-Research: ERWE Immobilien AG - von GSC Research GmbH

Einstufung von GSC Research GmbH zu ERWE Immobilien AG

Unternehmen: ERWE Immobilien AG
ISIN: DE000A1X3WX6

Anlass der Studie: Halbjahreszahlen 2020
Empfehlung: Kaufen
seit: 04.09.2020
Kursziel: 4,25 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: Erstanalyse vom 20.07.2020
Analyst: Jens Nielsen

NAV im ersten Halbjahr 2020 trotz Corona um 4,3 Prozent gesteigert
 
Die ERWE Immobilien AG schloss das erste Halbjahr des laufenden
Geschäftsjahres 2020 unbeeindruckt von der seit März aufgezogenen
Corona-Krise nennenswert über unseren Erwartungen ab. Dies resultierte
neben der Zuführung weiterer Flächen zur Vermietung vor allem aus dem mit
Wirkung zum 01. Mai zu einem attraktiven Kaufpreis vollzogene Erwerb der
Kupferpassage in Coesfeld, der sich sowohl beim Ergebnis aus der
Immobilienbewirtschaftung als auch beim Bewertungsergebnis deutlich positiv
niederschlug. Dabei stieg auch der innere Wert (NAV – Net Asset Value) der
ERWE-Aktie um über 4 Prozent.
 
Nachdem im vergangenen Jahr bereits rund die Hälfte der Nutzflächen des
Lichthofs Lübeck langfristig an die Stadt Lübeck vermietet wurde, konnte
nun in Krefeld ebenfalls die dortige Kommune für eine langfristige
Anmietung umfangreicher Büroflächen gewonnen und damit bereits eine
Vollvermietung des erst seit zwei Jahren im Bestand befindlichen Objekts
erreicht werden. Dies unterstreicht unseres Erachtens deutlich die
Attraktivität des von ERWE verfolgten Geschäftsmodells der Übernahme von
Immobilien in guten Innenstadtlagen und der Hebung der dort schlummernden
Wertsteigerungspotenziale durch Revitalisierung und Zuführung zu neuen
Nutzungen.
 
Hierbei zahlt sich auch die jahrzehntelange Branchenerfahrung und weit über
den Immobiliensektor hinausgehende sehr gute Vernetzung der Vorstände Axel
Harloff und Rüdiger Weitzel aus. Deren starkes Backing für die Gesellschaft
kommt unserer Ansicht nach auch dadurch zum Ausdruck, dass sie mit jeweils
33,7 Prozent mittelbar gehaltenen ERWE-Aktien zusammen zu mehr als zwei
Dritteln am Unternehmen beteiligt sind. Weitere 24,1 Prozent entfallen
direkt oder indirekt auf den bekannten Immobilieninvestor Karl Ehlerding
bzw. dessen Familie.
 
Zudem grenzt sich die Gesellschaft vor allem mit dem Fokus auf
Mischnutzungskonzepte, die dem durch die Corona-Krise beschleunigten
Strukturwandel in den deutschen Innenstädten Rechnung tragen, vom
Wettbewerb ab. So erlitten insbesondere auf Retailnutzungen spezialisierte
Branchenunternehmen im ersten Halbjahr 2020 teilweise einen regelrechten
„Corona-Schock“, während ERWE nur von geringfügigen Belastungen berichtete.
Auch mit Blick auf die gestreute Risikostruktur geht der Vorstand auch
weiterhin nicht von nennenswerten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf
die Gesellschaft aus.
 
Dabei bleibt ERWE mit einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent und einer
Barliquidität von gut 25 Mio. Euro zum Halbjahresende gut gewappnet, um
weiterhin gut durch die Krise steuern und dabei auch sich bietende
Gelegenheiten zum günstigen Ankauf attraktiver Immobilien mit
Entwicklungspotenzialen wahrnehmen zu können. Um den diesbezüglichen
Handlungsspielraum noch auszubauen und auch für die Zukunft zu
gewährleisten, wird aktuell die Durchführung weiterer Kapitalmaßnahmen
geprüft und vorbereitet. Hier darf man auf genauere Details gespannt sein.
 
In der derzeitigen Investitions- und Wachstumsphase des Unternehmens, deren
Ziel der Aufbau eines Immobilienportfolios im Wertvolumen von 0,5 bis 1,0
Mrd. Euro innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre ist, wird eine
Bewertung der ERWE-Aktie anhand von Umsatz- oder Ertragskennziffern unseres
Erachtens den Perspektiven der Gesellschaft nicht gerecht. Daher stellen
wir unsere Anlageempfehlung weiterhin auf den inneren Wert des
Anteilsscheins ab. Dabei bildet der EPRA-NAV den Wert des Portfolios ab und
stellt damit unserer Meinung nach momentan die deutlich geeignetere
Bewertungskennzahl dar.
 
Auf Basis des zum 30. Juni gemeldeten NAV von 4,40 Euro je Aktie sehen wir
den fairen Wert des Papiers daher unter Berücksichtigung eines gewissen
Sicherheitsabschlags bei rund 4,25 Euro. Auf dieser Basis erhöhen wir auch
unser Kursziel entsprechend und stufen den Titel weiterhin mit „Kaufen“
ein. Angesichts des geringen Streubesitzes und des dementsprechend engen
Börsenhandels sollten Aufträge in der Aktie stets limitiert erteilt werden.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/21541.pdf

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