Original-Research: MagForce AG (von GBC AG)

Original-Research: MagForce AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MagForce AG

Unternehmen: MagForce AG
ISIN: DE000A0HGQF5

Anlass der Studie: GBC-Vorstandsinterview
Empfehlung: Vorstandsinterview
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker

Im aktuellen Aktionärsbrief berichtet die MagForce AG von einer anhaltend
positi-ven Entwicklung bei den Behandlungszahlen von Hirntumor-Patienten
(Glioblastom) in Europa. Nachdem in den vergangenen Jahren die Vorarbeit
für die Kommerzialisierung der MagForce-Technologie geleistet wurde,
dürften in 2020 erstmals nennenswerte Behandlungsumsätze erwirtschaftet
werden. GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit dem MagForce-CEO Dr. Ben Lipps
gesprochen:
 
Cosmin Filker: Dr. Lipps, bereits Anfang des Geschäftsjahres 2020 haben Sie
über eine sehr positive Entwicklung der Patientenanfragen berichtet.
Offensichtlich schlägt sich dies in einem Anstieg der Behandlungszahlen
nieder. Was sind die Gründe für diesen Erfolg?
 
Dr. Ben Lipps: In den Jahren 2015 bis 2018 haben wir das NanoTherm
Verfahren, das ursprünglich von 2007 bis 2010 entwickelt wurde, evaluiert
und mit unseren klinischen Kollegen ein verbessertes medizinisches
Verfahren, das effektiver und einfacher anzuwenden ist, entwickelt. Unsere
Partnerkliniken sind von der NanoTherm Therapie überzeugt und setzen diese
mit großem Engagement zum Wohle ihrer Patienten bei der Behandlung von
Glioblastoma ein. Wir gehen daher davon aus, dass die Zahl der Behandlungen
weiterhin nachhaltig steigen wird.
 
Sämtliche Unternehmensaktivitäten in Europa zielen darauf ab, die
Bekanntheit des NanoTherm Therapiesystems weiter zu steigern und die
Therapie den Patienten zu-gänglich zu machen: beispielsweise
unsere ,NanoTherm Therapy School', ein praxisorientiertes, einzigartiges
und vielseitiges Anwendungstraining für den Einsatz der NanoTherm Therapie
zur Behandlung von Glioblastoma, das in enger Zusammenarbeit mit führenden
Experten entwickelt wurde, ist weiterhin sehr erfolgreich. Ziel des
umfassenden Anwendungstrainings, das sich an Mediziner und medizinisches
Fachpersonal aus dem Bereich der Neuroonkologie richtet, ist es, Chirurgen
in der Verwendung der innovativen NanoTherm Technologie des Unternehmens zu
zertifizieren - erst vergangene Woche wurde wieder eine Einheit
durchgeführt, das Interesse an der
NanoTherm Therapie ist größer als je zuvor.
 
Ich möchte Sie daran erinnern, dass es weltweit jährlich etwa 160.000
Glioblastom-Inzidenzen gibt und somit einen globalen Markt von etwa vier
Milliarden Euro für dieses Behandlungsverfahren pro Jahr.
 
Cosmin Filker: Die MagForce-Technologie zur Behandlung bösartiger
Gehirntumo-re ist derzeit an zwei Standorten in Deutschland und an einem
Standort in Polen verfügbar. Wie sehen ihre weiteren Expansionspläne aus?
 
Dr. Ben Lipps: Unsere Expansionsaktivitäten, wie beispielsweise
Installationen von NanoActivator Geräten in Partnerkrankenhäusern in
Spanien und Italien, die für das zweite Halbjahr 2020 geplant waren, werden
sich aufgrund der enormen Auswirkungen, die die COVID-19-Pandemie in diesen
Ländern leider aktuell wieder hat, weiter verzögern. Wir sehen jedoch
Interesse aus anderen europäischen Ländern und werden unsere Roll-out-
Strategie auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Darüber hinaus planen
wir die Eröffnung mindestens eines weiteren NanoTherm Therapiezentrums in
Deutschland, wo jährlich etwa 3.000 neue Inzidenzen von Glioblastom-
Patienten verzeichnet werden. Nicht zuletzt wird das neueste NanoTherm
Behandlungszentrum in der
Hufeland Klinik in Mühlhausen in den nächsten Tagen eröffnet - nach den
Installationsarbeiten sind nun auch die die behördlichen Abnahmen
erfolgreich abgeschlossen. All das wird uns dabei unterstützen, unser
Behandlungsziel für 2021 zu erreichen und die Anzahl der kommerziellen
Behandlungen gegenüber 2020 zu verdreifachen.
 
Cosmin Filker: Covid-19 hat bei Ihnen zu einer Verzögerung des europäischen
Roll-Outs geführt. Die geplanten Installationen in Spanien und Italien
wurden ver-schoben. Wie sind die aktuellen Planungen für diese Regionen?
 
Dr. Ben Lipps: Natürlich sind wir weiterhin in Kontakt mit den potenziellen
Partnerklini-ken in Italien und Spanien - aufgrund der COVID-19-Pandemie
sind diese allerdings extrem anderweitig involviert. Folglich haben wir
unsere Aktivitäten in anderen europäischen Ländern intensiviert - das
Interesse ist in diesen Ländern definitiv nach wie vor vorhanden und wir
sind in so engem Kontakt, dass wir, sobald es irgend möglich ist, weitere
konkrete Schritte unternehmen werden.
 
Cosmin Filker: Wie schnell lassen sich neue Standorte erschließen, auch mit
Blick auf die Produktion neuer Behandlungsgeräte?
 
Dr. Ben Lipps: Durch die Entwicklung der Container-Plug-and-Play-Lösung,
die sowohl in Deutschland als auch in den europäischen Ländern zum
Auslieferungsstandard geworden ist, konnte die Zeit bis zum Beginn der
Patientenbehandlungen in neuen Zentren wesentlich verkürzt werden. Vor Ort
wird nur noch ein Punktfundament für die Aufstellung des Doppelstock-
Containers auf dem Campus-Gelände der Klinik benötigt sowie ein Standard-
Drehstromanschluss, das dauert insgesamt ca. 8 Tage. Die bereits
vorinstallierten Container werden per Spedition im LKW zur Klinik gebracht.
Die Zeit für Montage und Inbetriebnahme vor Ort dauert weitere ca. 14 Tage.
MagForce liefert eine komplette regulatorische und technische Dokumentation
vorab an die Klinik-Verwaltung, sodass behördliche Genehmigungen zügig
ausgestellt werden. Zurzeit planen wir rund 3 Monate ab Auftragserteilung
um ein neues NanoTherm-Behandlungszentrum in Deutschland oder in anderen
Europäischen Ländern in Betrieb zu nehmen. Für die Produktion neuer
NanoActivatoren haben wir derzeit noch Material zur Neufertigung von drei
weiteren Geräten auf Lager, die bei Bedarf termingerecht gefertigt werden.
 
Cosmin Filker:  Zum Abschluss eine Frage zur aktuellen Entwicklung der
Zulas-sung zur Behandlung von Prostatakrebs in den USA. Laut Aktionärsbrief
bestätigen die ersten Ergebnisse der aktuellen Stufe der Zulassungsstudie,
dass bei der Behandlung mit der MagForce-Technologie nur geringe
Nebenwirkungen vorliegen. Wird die Zulassung also wie erwartet in 2021
erfolgen?
 
Dr. Ben Lipps: Richtig, die Behandlungsergebnisse in der aktuellen Stufe
der Studie, mit dem gestrafften Verfahren, zeigen ebenfalls nur minimale
behandlungsbedingte Nebenwirkungen, die tolerierbar und ähnlich der von
Biopsien sind. Die Ablationsanalyse zeigte eine sehr gut definierte
Ablation und Zelltod im Bereich des Nanopartikeldepots, wie dies bei den
früheren präklinischen Studien beobachtet wurde.
 
Das haben wir so erwartet, ist aber trotzdem sehr erfreulich, da die
Patienten so viel schneller behandelt werden können. Es ist offensichtlich,
dass das gestraffte Studienprotokoll den Patienten zugutekommt, indem die
gesamte Behandlung innerhalb eines Tages abgeschlossen wird und somit auch
die Belastung durch wiederholte Besuche beim behandelnden Arzt minimiert
wird - insbesondere in Zeiten von COVID-19 ein erheblicher Vorteil.
 
Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir im vierten Quartal 2020 über
ausreichende Daten verfügen werden, um zu bestätigen, dass unser
gestrafftes Verfahren weiterhin nur minimale Nebenwirkungen für den
Patienten aufweist und um die erforderliche Sicherheit von 80 Prozent zu
gewinnen, dass die klinischen Ziele erreicht werden können.
 
Plan ist, dass wir, während wir die Studie abschließen, bereits mit den
Vorbereitungen für die Kommerzialisierung beginnen, die nach wie vor Mitte
oder im zweiten Halbjahr 2021 beginnen soll - wegen COVID-19 ist die
Sichtbarkeit derzeit gering. Die drei klinischen Zentren, die an unserer
Studie teilnehmen, sind bereits vollständig mit
 
NanoActivator Geräten ausgestattet und können umgehend mit der
kommerziellen Behandlung von Patienten starten, sobald die FDA-Zulassung
vorliegt. Mit Abschluss der Studie planen wir zwei weitere
unternehmenseigene Behandlungszentren eingerichtet zu haben. Weitere
Zentren werden dann an strategisch wichtigen Standorten in den USA
eröffnet, um die Behandlung von Patienten vor Ort zu ermöglichen. MagForce
steht bereits in Kontakt mit den wichtigsten 'Active Surveillance
Programmen' im ganzen Land, um nach Markteinführung der Therapie
sicherzustellen, dass konstant Behandlungen durchgeführt werden.
 
Gerade in den letzten Wochen sehen wir die Vorteile der von uns in den USA
implementierten Struktur, die es uns ermöglicht, trotz COVID-19 die
klinische Registrierungsstudie durchzuführen - auch wenn wir natürlich
nicht vollkommen losgelöst von den Auswirkungen der Pandemie arbeiten
können.
 
Betrachtet man den potentiellen globalen Markt für eine wirksame Behandlung
mit minimalen Nebenwirkungen, könnten pro Jahr mehr als 500.000 Patienten
behandelt werden und von einer solchen Therapie profitieren. Das
Marktpotenzial liegt daher je nach Geschäftsmodell zwischen jährlich 3,5
und 12,5 Milliarden US-Dollar.
 
Cosmin Filker: Dr. Lipps, ich bedanke mich für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/21735.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR. Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Uhrzeit) der Fertigstellung: 14.10.2020 (15:30 Uhr)
Datum (Uhrzeit) der ersten Veröffentlichung: 15.10.2020 (09:30 Uhr)

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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
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